Das Fach Geografie stellt eine Schnittstelle zwischen der Natur- und der Geisteswissenschaft dar. Es zeigt komplexe Mensch-Umwelt-Beziehungen, bietet die Möglichkeit, den Raum um sich zu verstehen und zu analysieren und schafft eine Grundlage, Lösungsansätzen für soziale, ökonomische und soziale Problemstellungen nicht nur zu beurteilen, sondern selbst zu erarbeiten. Geografie ist auch ein zentrales Fach der Umwelterziehung.
In der gymnasialen Oberstufe werden im Fach Geografie die Inhalte aus der Sekundarstufe I vertieft und mithilfe verschiedener Methoden er- und verarbeitet. In der Einführungsphase werden sowohl Kenntnisse physisch-geografischer Zusammenhänge (Vorgänge in Atmosphäre, Hydrosphäre und Lithosphäre/Pedosphäre) vermittelt, als auch die Grenzen der Belastbarkeit des Planeten Erde verdeutlicht. Dabei wird besonders auf anthropogenen Faktoren eingegangen.
In der Qualifikationsphase beschäftigen sich die SuS zuerst mit der Siedlungsentwicklung und Raumordnung. Dabei analysieren sie unterschiedlich strukturierte Räumen, erörtern Raumnutzungskonflikte und bewerten raumordnerische Leitbilder und Maßnahmen der Planung in Siedlungen.
Auch Raumstrukturen in Europa stehen im Fokus, dabei problematisieren und beurteilen die SuS räumliche Veränderungen am Beispiel der EU, analysieren strukturräumliche Entwicklungen in Europa und erörtern Chancen und Probleme des europäischen Integrationsprozesses. Auch der Wandel von „Entwicklungsländern“ stellt einen wichtigen thematischen Baustein dar. Die SuS setzten sich kritisch mit Entwicklungsmerkmalen, Entwicklungstheorien und -strategien auseinander, erörtern Wechselwirkungen zwischen Ökonomie und Ökologie und erkennen, dass die nachhaltige Sicherung der Lebensgrundlage der Menschen in globaler Verantwortung liegt.
Bei der Betrachtung von Weltwirtschaftsregionen erarbeiten die SuS die anthropogene Beeinflussung des Klimasystems, die Ausbeutung von Bodenschätzen und setzen sich mit Nutzungseingriffen in Räumen unterschiedlicher Dimensionsstufen auseinander. Sie erweitern dabei ihre Problemsicht und ihr differenziertes Raumverständnis und sind zunehmend in der Lage, Prozesse und Veränderungen mehrperspektivisch zu beurteilen.
Exkursionen sind zentraler Bestandteil des Geografieunterrichts, auch in der gymnasialen Oberstufe.
Geografie kann sowohl als 3. als auch als 4. Prüfungsfach angewählt werden (Voraussetzung ist die Belegung über die gesamte Einführungs- und Qualifikationsphase). Zudem kann es als Referenzfach der 5.Prüfungskomponente (Belegung über 4 Semester in der Qualifikationsphase) und auch als Bezugsfach der 5. Prüfungskomponente angewählt werden (Belegung des 3. und 4. Semesters in der Q-Phase).