Das Darstellende Spiel ist eine Form des künstlerisch-ästhetischen Lernfeldes und bietet daher – wie die Fächer Musik sowie Kunst und Gestaltung – den Schüler*innen vielfältige Möglichkeiten, sich die Welt künstlerisch-ästhetisch anzueignen und sich individuell wie kreativ mit der Welt auseinanderzusetzen. Insbesondere durch die praktische Erprobung theatraler Möglichkeiten und der Reflexion ihrer Wirkungen erfahren die Schüler*innen vielfältige Sichtweisen auf die Welt.
Die Entwicklung von Kompetenzen im eigenen szenischen Spiel sowie in der Analyse von Szenen fördert die Fähigkeit, Theatralität in sozialen Situationen wahrzunehmen und zu verstehen.
Der pädagogische Wert des Darstellenden Spiels besteht vor allem darin, dass die Schüler*innen lernen, gegenseitige Rücksichtnahme zu entwickeln, Unterschiede zwischen der individuellen Entwicklung und und der der Gruppe zu nutzen und somit voneinander und miteinander zu lernen.
Darstellendes Spiel fördert die Fähigkeit, mit sozialer und kultureller Heterogenität angemessen und produktiv umzugehen. Die Schülerinnen und Schüler sind aufmerksam und offen für Perspektivenwechsel. Im Spiel thematisieren sie unter Zuhilfenahme ästhetischer Prozesse Herkunft, Tradition, Geschlecht, Sprache und andere differenzierende Merkmale und bearbeiten spielerisch ihre Erfahrungen mit dem Ich und dem Anderen bzw. dem Eigenen und dem Fremden. Sie lernen unterschiedliche Handlungsmuster kennen und akzeptieren. Das Fach Darstellendes Spiel fordert bewusstes Eingehen auf vielfältigste Begegnungen und Konflikte. Das Herangehen an soziale und politische Probleme und das spielerische Entwickeln von Alternativen können zur Herausbildung der eigenen gesellschaftlichen Identität beitragen.
Die zentrale Kompetenz im Fach Darstellendes Spiel ist die „theaterästhetische Handlungskompetenz“, die sich auffächert in Sachkompetenz, Gestaltungskompetenz, kommunikative Kompetenz und kulturelle Kompetenz. Dabei fördert und fordert das Fach die Schüler umfassend in allen Bereichen ihrer Persönlichkeit. Es setzt ihre Kreativität frei und entwickelt ihre ästhetischen, emotionalen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten. Es bietet ihnen die Möglichkeit, mithilfe der szenischen Gestaltung Handlungs- und Verhaltensmuster für ihre eigene Wirklichkeit zu erkunden und zu erproben. Dazu greift es auf viele Handlungselemente des Theaters wie der Arbeit an Mimik, Gestik, Verwendung von Sprache und Ähnlichem zurück.
Im 11. Jahrgang setzen sich die SchülerInnen vorrangig mit ihrer (Vor-)Erfahrung zum Theater auseinander, lernen grundlegende theatrale Mittel und deren Wirkung kennen und nutzen diese beim Spielen von improvisierten Szenen sowie der Inszenierung eines kleinen Theaterstückes.
In der Q-Phase werden die Schüler*innen dazu befähigt, sich an der Umsetzung eines eigenen Theaterprojekts zu entfalten, welches zum Ende des jeweiligen Jahrgangs aufgeführt werden kann. Kooperationen mit den Fächern Musik und Kunst sind dabei durchaus möglich.